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Die Satzungen des Chores verlangten, dass sämtliches Eigentum und die Einnahmen einer genauen Rechnungsführung unterzogen wurden. Die Rechnungsführer werden mit dem Namen "Fiscal" bezeichnet. Der erste Fiscal war Ferdinand Boy. Er hatte das Fiscalamt von 1834-1836 inne. Neben der exakten Rechnungsführung zeichnete der Fiscal auch für die ordentliche und vollständige Aufbewahrung des Notenmaterials verantwortlich.
In all den Jahren veranstaltete der Männerchor Konzerte, sang zu besonderen Anlässen in der Kirche oder erfreute die Einwohner von Gleina zu persönlichen Festlichkeiten. Neben Kirchen- und Volksliedern wurden auch Kantaten und klassische Musik zu Gehör gebracht. Selbst in den schweren Jahren des zweiten Weltkrieges wurde der Gesang unter Leitung des Lehrers Barthel (1937-1944) und der Sangesschwester Hedwig Zenner (1944-1945) gepflegt. Ab Herbst 1945 wurde die Leitung des Männerchores dem Kapellmeister Ernst Willweber übertragen, der seit dem 18. Mai 1922 Mitglied desselben war. Die eingeübten Lieder und Werke, die ansprechende Musikalität und Ausstrahlungskraft des Gesanges boten ein schönes Stück Orts- und Kulturgeschichte und förderten den Kunstgeschmack und das Kunstbedürfnis vieler unserer Einwohner. Nicht selten wurde der gepflegte Gesang des Gleinaer Männerchores zu Sängertreffen oder Preissingen mit Applaus und vorderen Plätzen belohnt. 
Das Fiscalamt betraute in dieser Zeit unser damaliges Mitglied Martin Röder, später Alfred Böttcher und Klaus Rödel. Sehr unruhig für die Arbeit des Chores gestalteten sich die fünfziger Jahre. Viele Kompromisse wurden geschlossen, um einigen Quertreibern gerecht zu werden. Dazu kam, dass das Fernsehen nicht wenige aktive Sänger abhielt, die Proben regelmäßig zu besuchen. So entstand im Frühjahr 1958 aus dem Männerchor ein gemischter; sechzehn Männer und zwölf Frauen setzten die guten Traditionen des Gesanges fort. Trotz vieler eingegangener Kompromisse blieben Spannungen erhalten, so dass der letzte Auftritt am 8. März 1958 stattfand.